Sexvideo-Erpressung: Tückische Masche der Romance-Scammer

Romance-Scammer scheinen in ihrer Jagd nach Geld vor nichts Halt zu machen. Sie können ihre Opfer sogar erpressen, und zwar mit Nackvideos und Nackfotos. Liebe Singles, seien Sie gewarnt! Wenn die Bitte nach sexuellen Handlungen im täglichen Schreiben vermehrt auftritt, dann ist Vorsicht geboten. Es könnte ein Romance-Scammer sein!

Was sind die sogenannten Romance-Scammer?

Kurz gesagt sind «Romance-Scammer» (auch Love-Scammer gennant) Männer und Frauen, die mit betrügerischer Absicht ihre Liebe vorgaukeln, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Dabei agieren sie oft nicht allein am heimischen PC, sondern in organisierten Banden, die sich hauptsächlich im Ausland befinden. Die grössten Betrüger-Banden kommen aus Afrika.

Ihre Opfer finden die Romance-Scammer meistens auf kostenlosen Partnersuche-Portalen oder in sozialen Netzwerken. Sie erstellen Fakeprofile mit hübschen Fotos und bauen eine emotionale Nähe auf, die es für die Opfer unmöglich macht, den Betrug sofort zu erkennen und eine Bitte um Geld abzulehnen. Die meisten Betrüger kommen unbestraft davon, weil es für die Polizei kaum möglich ist, die wahre Identität der Romance-Scammer festzustellen und die Betrüger im Ausland ausfindig zu machen.

Die Methoden der Romance-Scammer sind skrupellos

Früher haben die Romance-Scammer nur psychologische Mittel zum Betrug ihrer Opfer genutzt. Es lief ungefähr nach dem gleichen Schema ab:

  1. Durch glaubwürdige Liebeserklärungen bauen die Betrüger eine Vertrauensbasis und ein Verhältnis zum Opfer auf.
  2. Dann entscheidet sich das «Paar» endlich einander in der «realen Welt» zu treffen.
  3. Beim Romance-Scammer kommt ein Vorfall dazwischen (z.B. er wird am Flughafen von der Polizei verhaftet oder jemand aus seiner Familie stirbt u.ä.).
  4. Das Opfer wird um Geld gebeten, damit der Romance-Scammer seine angeblichen Probleme lösen kann und einem Treffen nichts mehr im Wege steht.
  5. Manchmal kommt nach der ersten Geldüberweisung eine weitere Bitte ums Geld. Die Romance-Scammer versuchen so viel Profit wie möglich aus ihren Opfern zu schlagen.
  6. Natürlich kommt es nie zu einem Treffen und der Liebeskummer hinterlässt bei den Opfern mehr Spuren, als das verlorene Geld.

In letzter Zeit hört man auch von anderen Praktiken der Liebesbetrüger. Interpol warnt ausdrücklich vor der «Sextortion» alias Erpressung mit Nacktbildern bzw. Nacktvideos als neue Abzocke im Netz. Die «Sextortion» ist da weitaus aggressiver als Romance-Scam. Die Sexbetrüger erstellen Fakeprofile junger attraktiver Frauen, vor allem in sozialen Netzwerken wie Facebook und nehmen Kontakt mit potentiellen Opfern auf. Hauptsächlich werden laut Interpol Männer, zum Teil auch Minderjährige, von den Erpressern angeschrieben.

Erpressung nach Cybersex: So gehen die Betrüger vor

Was als harmloser Flirt anfängt, kann im Desaster enden. Wenn der Sex-Erpresser ein Opfer soweit hat, dass die Konversation etwas intimer wird, wechseln die beiden zu einer Videoplattform, wie z.B. Skype, um einander sehen zu können. Die vermeintliche neue Bekanntschaft präsentiert sich sofort nackt vor der Kamera – dafür wird einfach ein Video abgespielt – und verlangt von ihrem Gegenüber das gleiche zu tun.

Wenn das Opfer sich auf Cybersex einlässt, dann ist es leider auch schon zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen. Sobald es zu pikanten Handlungen kommt, nehmen die Cybersex-Erpresser es auf, um später das Opfer mit diesem Videomaterial zu erpressen. Die Erpresser drohen damit, die Nacktvideos bzw. -Fotos in sozialen Netzwerken zu verbreiten sowie an Freunde und Familie zu schicken. Das ist den Opfern oft sehr peinlich und sie sehen keine andere Lösung als zu zahlen. Auch eine Anzeige bei der Polizei wird selten erstattet, weil die Opfer sich dermassen schämen, dass sie niemandem davon erzählen möchten.

Ein Beispiel zeigt, dass dieses Geschäft für Cybersex-Betrüger sehr lukrativ ist. Für die Vernichtung ihrer Aufnahmen zahlen einige Opfer bis zu 20’000 Franken an die Romance-Scammer. Sex-Scam ist nicht nur in der Schweiz verbreitet, sondern wird überall auf der Welt praktiziert – man hört von Opfern aus China, England, USA usw. Ein Fall aus Schottland machte traurige Schlagzeilen. Ein gerade 17-jähriger Junge wurde Opfer der Sexvideo-Erpressung. Aus Scham und purer Verzweiflung brachte er sich um.

Wie kann man sich vor Romance- und Sex-Scam schützen?

Obwohl die Vorfälle alarmierend sind, heisst es nicht, dass jeder neue Kontakt im Netz ein Romance-Scammer sein muss. Man sollte sich aber der Echtheit des Kontakts sicher sein, bevor man Vertrauen aufbaut. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen dabei, die Betrugsmaschen der Romance-Scammer zu durchschauen.

  • Seien Sie vorsichtig, wenn eine neue Internet-Bekanntschaft Ihnen nach kurzer Zeit die grosse Liebe schwört
  • Da die wenigsten Romance-Scammer die deutsche Sprache beherrschen, sollte man auf der Hut sein, wenn man Nachrichten voller Liebeserklärungen auf Englisch oder in gebrochenem Deutsch bekommt.
  • Überweisen Sie nie Geld an Personen, die Sie noch nie im realen Leben getroffen haben, egal wie tragisch deren Schicksal ist.
  • Ob Sie sexuelle Handlungen vor der Webcam vornehmen, bleibt Ihnen überlassen, aber machen Sie das bei Personen, die Sie schon kennen.
  • Und noch etwas Wichtiges: Wenn Sie hinter einem neuen Kontakt einen Romance-Scammer vermuten, melden Sie diesen unbedingt dem Seitenbetreiber.

Hier finden Sie unseren Ratgeber rund um das Online-Dating

Hier erfahren Sie, wie Sie ein Fake-Profil erkennen können.

Finden Sie passende Partner für Flirts und Dates!

Alle beliebten Dating-Seiten im Test!

Das sagen die Nutzer zu dem Thema

  1. Ich habe mit einem Mann aus dem Netz geschrieben. Es war entzückend; Ich wurde verführt und dann erzählte er mir, dass er Geldsorgen hat, und ich half ihm.

    Ich traf einen Mann namens Michel, auf Meetic Affinity Ende Januar 2013; wir haben uns gut gefallen und wir diskutierten dann via Messenger; er stellte sich vor: er war ein guter Mensch, höflich, intelligent und angenehm; wir tauschten Bilder und er sagte, er wäre von mir verführt. Er sagte mir, süße und angenehme Worte, und ich war im Himmel. Dann acht Tage später, während er in Nantes lebte, teilte er mir mit, dass er in der Elfenbeinküste, private Geschäfte erledigen musste; es war das Erbe seiner verstorbenen Mutter; er musste gehen, um dort die Mittel freizugeben. Dann erfuhr ich, dass er keine Vor-Ort-Zahlungsmittel hatte, weil er seine Kreditkarte nicht in Afrika verwenden könnte und er hatte nicht genug Geld dabei. Weil ich verliebt war, machte es mich traurig und ich war besorgt. so schickte ich ihm 8,740.00 Euro in Bar durch Western Union; Er sagte, dass dieses Geld für die Freilassung des Erbes bei dem Notar hinterlegt werden würde.

    Dann erzählte er mir, dass die ivorische Regierung eine Summe von 4500 Euro verlangte, um dieses Geld aus Afrika freizugeben. Michel wusste, dass ich finanzielle Schwierigkeiten hatte, da ich für ein paar Monate arbeitslos war und nur etwa 1.000 € Entschädigung bekommen habe. Aber er hatte eine Anordnung gefunden mit der Gouverneur, der von ihm einen Vorschuss von 3.250,00 Euro gefordert hat; so schickte ich ihm 3.000,00 Euro über Western Union, und damit war ich völlig ruiniert, weil das alle meine Ersparnisse waren; Ich hatte die Decke meiner Überziehung erreicht. Dann sagte er, er konnte sich nicht mit seiner Bank in Mailand in Verbindung setzen und dass es ihm nicht möglich war, mir das Geld direkt auf mein Konto zu überweisen …

    Ich begann, den Glauben zu verlieren, an dem, was er mir erzählt hat. Der letzte Strohhalm: er schickte mir Bilder von ihm, die ich etwas seltsam fand. Auf einem seiner Bilder stand »badoo / Massimo Leonardi «; Ich habe im Netz nach Massimo Leonardi gesucht und habe zu meiner Überraschung einige Fotos vom »Schatz» gefunden. In diesem Moment habe ich einen Betrug gewittert. Ich beschwerte mich sofort bei der Polizei, was nicht funktioniert hat. Dank meinem Ex, der einen Freund bei der Interpol hatte, wurden Ermittlungen unternommen. Glücklicherweise konnte ich eine Rückerstattung plus Entschädigung erhalten. Wie auch immer, ich habe eine grosse Lektion gelernt!

  2. SinglebörsenCheck

    Hallo Manuel,

    deine Geschichte tut uns sehr leid, dennoch muss ich leider sagen, dass man, nachdem man in die Falle getappt ist, kaum etwas dagegen machen kann. Du kannst eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Leider kommen die Betrüger aus dem Ausland und sind meist schwer zu finden.

    Es wird in solchen Fällen geraten, kein Geld zu überweisen, weil die Erpressung dann nie aufhören wird. Für mehr Informationen und Tipps zum Thema «Internet Kriminalität» kann ich Dir das Portal von NCSC (Nationales Zentrum für Cybersicherheit) empfehlen:
    https://www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/cyberbedrohungen/sextortion.html
    Ich hoffe, dass die Seite Dir helfen kann und wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und eine Lösung für diese unangenehme Situation zu finden.

    Beste Grüsse,
    Singleboersencheck-Team

  3. Hallo
    Ich hatte kürzlich Kontakt mit einer jungen Frau auf Facebook. wir haben dann über Skype eine Videoübertragung gestartet und Sie hat sich ausgezogen und sich nackt gezeigt. leider habe ich mich auch kurz während 20 sek nackt gezeigt. kurz darauf hat mir diese Person auf Facebook diverse Berichte über die Zusammenarbeit mit den Medien etc gesandt und mitgeteilt, dass ich Geld überweisen muss um das Video zu löschen… Es hat mir sehr viel Angst bereitet, insbesondere als die Person den Link des Videos von mir auf meine Pinnwand gepostet hatte. ich habe sie sofort blockiert und mein Facebook gelöscht. Auf Skype wurde ich immer wieder aufgefordert das Profil wieder aufzuschalten, anonsten würde das Video an meine Freunde gesandt. Sie hat bereits eine Liste von einigen Freunden geschickt um noch mehr Angst zu machen. (skype Namen der Betrüger: Maman Belle und Sese Sese. Ich habe gesagt dass ich Student bin und fast kein Geld habe. Daraufhin habe ich 300 CHF via Western Union auf die Elfenbeinküste gesandt. Abgeholt wurde das Geld durch Sylvie Mabre. Nun haben sie mich wieder mehrmals kontaktiert und aufgefordert, weitere 500 CHF zu senden, sonst würden sie mein Leben zerstören und das Video trotzdem veröffentlichen.
    Was soll ich tun?

    Gruss, Manuel

Hier können Sie über Ihre Erfahrungen berichten

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert